Dienstag, 4. Februar 2014

Cannelés


Für diejenigen, die diese himmlisch süßen Häppchen noch nicht kennen: Cannelés sind winzige Küchlein, die in Bordeaux ihren Ursprung haben und mittlerweile in Boulangerien ganz Frankreichs auch in größeren Varianten zu ergattern sind. 
"Cannelé" bedeutet zimtfarbig oder mit senkrechten Rillen versehen. Der Name verschweigt aber noch immer die allerwichtigste Eigenschaft der Küchlein: Ihr Biss. Denn beißt man in sie hinein, so erfährt man zuerst ein knuspriges Entzücken, bevor man in den Genuss des vanillig-cremigen Kerns gelangt.

In einem besonderen Hotel an der Côte d'Azur in St. Tropez werden Cannelés den Gästen geflinkt bei der "couverture" (die Zimmermädchen richten abends das Bett zum Schlafengehen zurecht) auf dem Nachttisch bereitgestellt, wo sie für den letzten Genuss des Tages sorgen sollen. Frisch schmecken sie am besten, denn die Cannelés halten sich nur bis zu acht Stunden. Danach werden sie zäh. Am Besten man bereitet den Teig 24 Stunden zuvor zu. Er hält sich prima im Kühlschrank für mehrere Tage. 

Das nachstehende Rezept entstammt aus der Feder des Hotelpâtissiers persönlich lässt sich auch sehr gut in Österreich nachbacken. Allerdings braucht man dafür richtige Canneléformen, die es entweder im Internet, oder in Frankreich selbst zu kaufen gibt.


Für ca. 40 Cannelé wird benötigt:

3 Eier
375 g Zucker
225 g glattes Mehl
65 g Butter
0,75 l Milch
1 Vanilleschote
etwas Rum

Milch zusammen mit der Butter erhitzen, Vanilleschote auskratzen, halbieren und zusammen mit der Milch und der Butter aufkochen. Eier zusammen mit dem Zucker schaumig schlagen, Butter-Milch-Gemisch dazugeben (nicht zu heiß, sondern abgekühlt!), Rum und gesiebtes Mehl unterschlagen.In die Canneléform gießen (die Menge kann ca. zwei Cannelésilikonformen à 20 füllen, die nicht ausgefettet werden müssen!), die ersten 10 min. bei 250° C, danach ca. 40 min. bei 180° C weiterbacken. Die Backzeit variiert allerdings von Backofen zu Backofen. Wichtig ist, dass  die Küchlein auch am Rand fast schwarz werden. Nur dann sind sie ringsum schön dunkelbraun und knackig.

Ein ganz heißer Tipp: Lecker fruchtig schmecken die Cannelés auch, wenn die Schale einer Bio-Orange abgerieben und zum Teig gegeben wird.