Mein Studienjahr in Südtirol hat mich geschmacklich natürlich nicht kalt gelassen – vom Schüttelbrot und dem südtirolesischen Lagrein bis hin zu den "Keschtn" wurde alles verkostet. Und obwohl ich Österreicherin bin und damit eine große Verfechterin des k. u. k. Apfelstrudels aus hauchdünnem Strudelteig – so wie ihn schon Kaiser Franz Josef gegessen hat – hat es der namensgleiche Bruder, der rustikaler, knuspriger, vollmundiger und, man darf es ruhig zugeben, einfacher zuzubereiten ist, mitlerweile auf meine Liste der Lieblingsbäckereien geschafft. Inspiriert, es den Südtirolern gleich zu tun und den Studel nicht nur in der Brixner Dorfkonditorei zu kaufen, sondern auch selbst zu backen, wurde ich von folgendem Video, das sicher auch dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt:
Ein original Südtiroler Apfelstrudel enthält übrigens unbedingt Pinienkerne (Pignoli), Rosinen (Sultaninen) und natürlich echte südtiroler Äpfel (aber keine Sorge, die Vorarlberger sind genauso gut)!
Also dann – alles auf Anfang!
Für 8 hungrige, süße Mäuler:
Mürbteig
125 g kalte Butter
250 g Mehl
100 g Zucker (Staub- oder Feinkristall ist egal)
1 Pkg. Vanillezucker
abgeriebene Schale 1 Bio-Zitrone (ganz wichtig für's Aroma!)
1 EL kalte Milch
1 glückliches Ei
1 EL Backpulver (= ca. 1 TL)
Prise Salz
Füllung
600 g Äpfel (= ca. 4 große oder 5 kleine Äpfel)
Zucker (soviel, wie man mag – bspw. 50 g)
20 g Pinienkerne
40 g Rosinen
ordentlicher Schuss Rum
Saft einer Zitrone
etwas gemahlener Zimt
1 Ei zum Bestreichen
Butter grob zerkleinern und zusammen mit dem Mehl, Zucker, Vanillezucker, dem Salz und dem gesiebten Backpulver "abbröseln". Wenn sich alle Zutaten zu Bröseln geformt haben, das Ei und etwas Milch zugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. In Frischhaltefolie wickeln und 1/2 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
Inzwischen Äpfel schälen, vom Kerngehäuse befreien und in kleine Stücke schneiden. Zusammen mit den Rosinen und den Pinienkernen in eine große Schüssel geben, Rum, Zucker, Zitronensaft und Zimt zugeben und alles schön mischen.
Den erkalteten Mürbteig auf einem Backpapier zu einem Rechteck (40x20 cm.) dünn ausrollen. Das mit dem Mürbteig belegte Backpapier auf ein Backblech geben und die Apfelfülle im ersten Drittel länglich verteilen. Den Teig einschlagen (Wichtig: auch die Enden, damit der Saft nicht ausrinnt!), mit einem verquirlten Teig bestreichen und bei 180° C Ober- Unterhitze ca. 30 Minuten backen.
Vor dem Servieren mit Staubzucker bestauben!
Dazu passt übrigens am besten ganz klassisch Vanillesauce oder Schlagobers...
(aufgrund der "Rosinenunverträglichkeit" meiner Verwandtschaft wurden bei abgebildetem Strudel die Rosinen ausnahmseise ausgespart)