Freitag, 25. April 2014

Mini-Baisers


Für viele hier veröffentlichte Rezepte wird oft lediglich das "Gelbe vom Ei" benötigt. Es ist schade, die getrennten Eiweiße einfach fortzuwerfen, denn sie können noch von großem Nutzen sein! Unter den berühmten Eiweißrezepten wie Salzburger Nockerln, Bisquit und Co. findet sich auch ein Schaumgebäck, das aus Zucker, Zitronensaft und Eiweiß hergestellt wird. Baisers/Meringue eignen sich nicht nur zum Knabbern für Naschkatzen, sondern auch als besondere Torten-Deko oder zerkrümelt auf Eis oder Desserts. 
Die klassischen Baisers sind strahlend weiß und hie und da mit Zuckerperlen dekoriert. Für einen schönen Farbeffekt kann die Baisermasse aber auch mit Lebensmittelfarbe gefärbt werden. 


Für die Baisermasse (Grundrezept) für ca. 80 kleine Baisers wird benötigt:

2 Eiweiß
1 Prise Salz
125 g ganz feiner Zucker (kein Puderzucker! z. B. Backzucker von Wiener Zucker)
1 TL Zitronensaft
Zuckerperlen

Zum Einfärben:
Lebensmittelfarbe (bspw. im Merkur in kleinen Fläschchen erhältlich)

Je nachdem wie viel Eiweiß zuhause im Kühlschrank lagert, kann das Rezept aufgerechnet werden!


Zuerst die Eiweiße zusammen mit der Prise Salz in einer großen Schüssel schaumig schlagen. Wenn die Masse beginnt fest zu werden, den Zucker einrieseln lassen. Dann den Zitronensaft beigeben. Nun so lange weitermixen, bis sich steife Spitzen bilden und die Masse einen schönen Glanz erhält. Das wird einige Minuten (mind. 5!) in Anspruch nehmen. 

Achtung: Die Schüssel sowie die verwendeten Utensilien müssen absolut sauber und fettfrei sein – sonst werden die Eiweiße nicht steif. 


Ist die Masse nun zäh und schwer, kann sie weiterverarbeitet werden: Dazu die Masse in einen Spritzsack mit Sternen- oder Lochtülle füllen und kleine Häufchen auf ein Backblech dressieren und mit Zuckerperlen dekorieren. 


Variation: Wer es lieber bunt mag, kann auch marmorierte bzw. farbige Baisers kreieren. Für eine Marmorierung 1 EL weiße Baisermasse in den Spritzsack füllen, 2 Tropfen Lebensmittelfarbe daraufträufeln, wieder 1 EL Baisermasse daraufschichten usw. Beim Spritzen entsteht so ein Marmoreffekt. 
Für einfärbige Baisers die gesamte bzw. einen Teil der Masse mit ein paar Tröpfchen Lebensmittelfarbe einfärben, gut durchmischen und aufdressieren. 


Für meine Baisers auf den Fotos habe ich zuerst mithilfe einer Lochtülle die Hälfte der Masse zu kleinen Häufchen auf ein Backblech dressiert. Den Rest färbte ich mit roter Lebensmittelfarbe ein und dressierte ihn auf die weißen Häufchen auf. Als Dekoration wurden bunte Zuckerperlen verwendet. 




Die Baisers im Rohr bei 100 °C Umluft (auf keinen Fall heißer!) 1 – 2 Stunden (je nach Größe der Baisers) backen. Dann das Rohr ausschalten und Baisers im Ofen durchtrocknen und auskühlen lassen. Fertig sind sie, wenn sie sich leicht vom Backpapier lösen und hohl klingen. 

Luftdicht verschlossen halten sich die fertigen Baisers über einige Wochen!

Mittwoch, 23. April 2014

Ham & Eggs mal anders



Ich muss gestehen, diese super Idee stammt nicht von mir. Die besonderen Ham & Eggs habe ich einmal in Wien gesehen und zuhause gleich versucht nachzumachen. Bereits der erste Versuch war ein Hit, denn was diese Ham & Eggs den herkömmlichen voraus haben, ist das knusprige Toastbrot, in dem sie eingebettet sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sie ganz einfach schon am Tag zuvor zubereiten kann und sie bei Ankunft der Frühstücksgäste nur ins Backrohr schieben muss. Aber nicht nur als Teil des Frühstücksbuffets eignen sie sich super. Genauso lecker lassen sie sich abends zu einem kühlen Bierchen verspeisen!


Für 6 Ham & Egss werden folgende Zutaten benötigt:

6 Eidotter
6 dünne Frühstücksspeckscheiben (oder Parmaschinken/Serrano)
6 Rosmarinspitzen
ca. 8 Scheiben Toastbrot
etwas Butter
Muffinblech

Zuerst die Butter auflösen und das Muffinblech damit wirklich gut ausbuttern, damit das Toastbrot nachher nicht kleben bleibt. Die Ränder des Toastbrots entfernen. Jetzt das Muffinblech mit dem Toastbrot auskleiden: Mithilfe einer Espressotasse oder einem größeren runden Keksausstecher einen Kreis aus dem Toastbrot ausstechen und ihn als Boden in die Muffinform legen. Ein weiteres Toastbrot halbieren, das als Rand dienen soll, und damit die Muffinform auskleiden. In das Toastschälchen nun den Speck legen und andrücken, sodass eine Mulde entsteht. In diese das Eidotter legen und mit Rosmarin und Pfeffer besträuen.
Das gesamte Muffinblech kann nun im Kühlschrank gelagert und am darauffolgenden Morgen bei 180 °C ca. 20 Minuten gebacken werden. Dann aus dem Muffinblech heben und in Cup Cake-Förmchen aus Papier seriveren.

Montag, 21. April 2014

Fruchtjoghurt im Weckglas


Erfrischungen mag man immer gerne. So passen die frischen Früchte, die zwischen zartes Naturjoghurt geschichtet werden, zu Brunch, Nachmittagssnack, Picknick oder Dessert. Das Joghurt ist leicht zuzubereiten und bleibt durch den zugehörigen Weckglasdeckel im Kühlschrank auch noch am darauf folgenden Tag frisch. 

Für das Fruchtjoghurt im Weckglas wird benötigt:
verschiedene Früchte (z. B. Erdbeeren, Moosbeeren, Kiwi, Bananen, Himbeeren)
Naturjoghurt
ZItrone
ein Schuss Cointreau
Weckgläser oder sonstige tiefe Glasschälchen

Früchte zerkleinern, mit Saft einer Zitrone und Cointreau anreichern und vermischen. 
Mithilfe eines Löffels abwechselnd Naturjoghurt und Obstsalat in das Weckglas schichten und mit einem Zitronenmelisseblättchen garnieren. Voilà – schon fertig!


Samstag, 19. April 2014

Osterlämmchen

Es ist schon fast eine Tradition, dass Tante Geli zu Ostern ein süßes Osterlamm vorbeibringt. Heuer weilt sie über die Feiertage in London und so müssen wohl oder übel alle auf ihre osterliche Backkreation verzichten. Doch das Lamm, das gehört einfach dazu! Sonst wär's nicht Ostern. Und so entschloss ich mich heute zu später Stunde nochmals an die Arbeit zu machen, um die Tradition fortzuführen.


100 g Butter, raumtemperiert
100 g Staubzucker
4 Eier, getrennt
Zitronenschale
100 g gemahlene Mandeln
50 g Mehl, glatt
eine Messerspitze Backpulver
Prise Salz

Butter mit Staubzucker "schaumig schlagen". Jetzt muss es einfach mal gesagt werden: Es ist unmöglich, dass Butter und Staubzucker zusammen schaumig werden können. Höchstes Maß aller Dinge ist eine homogene hellgelbe Masse, die aber fernab von "schaumig" ist. Also: Wenn die Masse mit dem Handmixer zusammen mit der weichen Butter und dem Staubzucker gut verrührt ist, dann können die Eidotter sowie Zitronenschale langsam untergemixt werden. Dann das Eiweiß mit der Prise Salz zu Schnee schlagen. Mehl mit Backpulver versieben (Backpulver immer durch ein Sieb streichen, damit sich das Pulver gleichmäßig im Teig verteilt und dieser schön aufgehen kann!) und die Mandeln zugeben. Abwechselnd Eischnee und Mehl-Mandelmischung mithilfe eines Schneebesens unter das Dottergemisch heben. Den Rührteig in die befettete und mit Mehl ausgestaubte Osterlammform gießen und bei 180 °C auf unterer Schiene kopfvoraus backen.
Zum Schluss das Lamm mit Zucker bestauben und ein Mäschchen um seinen Hals binden.


Verpackt in Cellophan ist das Lamm ein liebes Ostergeschenk!



Donnerstag, 17. April 2014

Schneller Striezel


Wer kennt ihn nicht – den Duft frischen Hefegebäcks? Dazu den Anblick eines monströsen, knusprig-braunen Hefezopfes? Da rinnt mir auch schon morgens um sechs das Wasser im Mund zusammen. Das ist Tagesmotivation pur! Weiß man erst einmal um den selbstgebackenen Striezel, muss man sich zum Kauf eines industriell hergestellten Zopfes fast schon überwinden. Diese Konsistenz! Das Aroma! Außen knusprig, innen flaumig. Ja, so schmeckt ein waschechter Handmade-Zopf. Es gibt aber wirklich viele, denen der Genuss eines Morgenstriezels mit Butter und – mhhhhm man stelle sich dazu noch vor – selbstgemachte Erdbeermarmelade bis heute noch verwehrt bleibt! Dabei ist es gar nicht schwer, die ganze Wohnung in ein Geruchsparadies zu verwandeln und einen eigenen Striezel herzustellen! Passend zur Osterzeit wäre es doch eine gute Idee, dies einmal auszuprobieren:

500 g Mehl (Oma nimmt immer 250 g glattes + 250 g griffiges Mehl :-)
1 Pkg. Trockenhefe
20 g Zucker
2 Pkg. Vanillezucker

ca. 250 ml Milch
75 g Butter
5 g Salz
3 Eidotter, raumtemperiert

Schuss Rum
Schale einer Zitrone oder Orange
(evtl. etwas Zimtpulver)

1 Ei, verquirlt
Mandelblättchen oder Hagelzucker zum Besträuen


Milch mit Butter und Salz in ein Töpfchen geben und zusammen langsam erwärmen, bis die Butter aufgelöst ist. Die Flüssigkeit sollte unbedingt "lippenwarm" (d. h. lauwarm) sein, um sie dann nach und nach unter die temperierten Eidotter zu rühren. 

Das Mehl mit der Trockenhefe und den Zuckersorten vermengen, das Eidotter-Milch-Gemisch sowie Rum und Zitronenschale beigeben und mit den Händen bzw. in der Küchenmaschine mittels Knethaken zu einem Teig verarbeiten. Super wäre, wenn er sich vom Schüsselrand löst (dazu muss evtl. noch etwas Mehl hinzugegeben werden).


Jetzt das Besondere: Teig gleich weiterverarbeiten!
Ich lasse den Hefeteig nur ein Mal aufgehen – und das ist als fertiggeflochtener Zopf auf dem Backblech. Nach mehreren Tests und Probeverköstigungen konnte ich noch immer keinen Geschmackunterschied erkennen. Das einmalige Aufgehen lassen des Teiges ermöglicht eine "rucke-zucke" Zubereitung des Striezels. Die Ausrede "Hefegebäck nimmt einfach zu viel Zeit in Anspruch" gilt dann also nicht mehr ;)
Hefeteig dritteln/vierteln/sechsteln (je nachdem, welche Zopfart beherrscht wird – die Gängigste ist noch immer der "Dreierzopf") und aus den Teilen lange Würste rollen.


Die Rollen zu einem Zopf flechten, diesen auf ein Backblech setzten, ein feuchtes Küchentuch draufgeben und ca. 40 Minuten – eine Stunde gehen lassen.


Danach den Zopf mit einem verquirlten Ei bestreichen und Mandelblättchen oder Hagelzucker draufstreuen. Den Striezel bei mittlerer Schiene und 180 °C Heißluft ca. 50 Minuten backen.

Wichtig: Das Backrohr nicht vorheizen! Der Zopf geht schöner auf, wenn er in das noch kalte Rohr geschoben wird und sich so an die steigende Temperatur im Ofen anpassen kann.


Der Zopf ist fertig! Der Geruch, der gerade in der Küche umherzieht, lässt sich durch bloße Fotos nur recht schwer beschreiben...
Ein Tipp: Der Striezel lässt sich natürlich auch einfrieren und zum gewünschten Zeitpunkt aufbacken (was übrigens keinen Geschmacksverlust nach sich zieht)!

Dienstag, 8. April 2014

Erdbeertarte


Nach einer langen lernbedingten Pause, in der zwar gebacken wurde, aber die Zeit zum Fotografieren fehlte, meldet sich das Zuckerschnäuzelchen mit den neuesten Frühlingskreationen endlich zurück! Jetzt wird's bunt, denn die warme Jahreszeit hält jede Menge farbenfrohe Sinneseindrücke bereit, wenn man die Obst- und Gemüsetheken der Supermärkte durchstreift. Wenige Meter und fünf Stockwerke von unserer Wohnung entfernt, hält der kleine, exklusive Obstladen schon die ersten saftigen Erdbeeren bereit. Da muss man doch gleich zuschlagen! Auf einem knusprig-feinen, mit Schokolade ausgestrichenen Boden, der von cremigem Vanillepudding bedeckt würde, ließen sich die herrlichen Beeren von Herrn Stauder sicherlich wunderbar platzieren...
Wie wahr, wie wahr!

Für die Tarte von 32 cm Durchmesser sollten folgende Zutaten bereitstehen:
125 g kalte, zerstückelte Butter
und doppelt so viel glattes Mehl (also 250 g)
etwas Zucker (sagen wir ca. 80 g)
eine Prise (aber wirklich nur eine Prise!) Salz
ein kleines Gläschen kaltes Wasser
und für die Feinschmecker: abgeriebene Schale einer Zitrone
getrocknete Wachtelbohnen oder Linsen zum Blindbacken

1 Pkg. Vanillepuddingpulver
1/2 l Milch
ca. 50 g Schokolade
500 g Erdbeeren
1 Pkg. Tortenglasur rot oder farblos

Beginnen wir mit der Zubereitung des Mürbteiges. Wer eine Küchenmaschine hat, ist jetzt klar im Vorteil: Den Bischof (der Mischer, der eine Art K-Zeichen aufweist) einhängen, Butter, Mehl, Zucker, Salz und Zitronenschale in die Schüssel geben und auf niedriger Stufe einige Minuten durchmischen lassen, bis die Butterstückchen fast nicht mehr erkennbar sind. Wenn der Teig vollständig "abgebröselt" ist – so nennt man das – nach und nach etwas kaltes Wasser hinzugeben, bis sich die Brösel zu einem Teig verbinden. 

Von Hand hat man es da schon mühsamer: Alle trockenen Zutaten (also bis auf das Wasser) auf die Arbeitsfläche geben und zusammen "abbröseln". Das funktioniert in etwa so: Man greift mit den Händen in den Butter-Mehlhaufen hinein und schmirgelt mit den Fingern die Butter zusammen mit den trockenen Zutaten so lange ab, bis irgendwann nur noch Brösel übrig sind. Dann gibt man so viel Wasser hinzu, bis sich die Brösel zu einem Teig verbinden lassen. Ok, so schwer ist das ja gar nicht. Wem jetzt die Finger weh tun, keine Bange! Denn der Teig wird in Frischhaltefolie geschlagen, etwas plattgedrückt und für mindestens eine halbe Stunde zum Rasten in den Kühlschrank weggesperrt. 

Danach den Teig zwischen zwei Backpapierstreifen oder Frischhaltefolien dünn auswalken und mit der Tarteform (alternativ kann auch eine Kuchenform verwendet werden!) einen großen runden Kreis ausstechen. Den Kreis in die befettete und mit Mehl ausgestaubte Tarteform legen und aus dem restlichen Teig eine lange dünne Wurst formen (das wird unser Rand). Die Wurst wird in der Tarteform am Rand angelegt und hinaufgedrückt. Zum Schluss mit der Gabel die Tarte einstechen, damit der Teig nicht aufgeht. Jetzt wird es spannend – kommen wir zum "Blindbacken": Man nehme einen Backpapierbogen und lege ihn auf die Tarte (überall schön andrücken – besonders am Rand) und verteile die Wachtelbohnen auf dem Backpapier. Dadurch passt sich unsere Tarte während dem Backen der Tarteform an. 

Das ganze (also Tarteform + Teig + Backpapier mit Bohnen darauf) für ca. 30 Minuten bei 200° C backen, oder sagen wir so lange, bis sich der Rand der Tarte goldbraun färbt. 

In der Zwischenzeit kann die Schokolade geschmolzen werden. Wer eine Mikrowelle hat, kann diese dafür verwenden (aber Achtung: Zwischendurch immer wieder herausnehmen und Schokolade kräftig durchrühren, damit sie nicht verbrennt), ansonsten wird ein Töpfchen mit ein wenig Wasser aufgestellt, das man zum Kochen bringt. Anschließend vom Herd nehmen, eine Stahl- oder Porzellanschüssel daraufstellen und Schokolade hineingeben. 






Ist die Tarte fertiggebacken, Backpapier und Bohnen entfernen und mithilfe eines Pinsels das Innere der Tarte mit Schokolade auspinseln. 
Perfekt wäre, wenn die Tarte nun für kurze Zeit in den Kühlschrank käme, um die Schokolade stocken zu lassen. Anschließend den Pudding zubereiten (Puddingpulver mit kaltem Wasser anrühren, 500 ml Milch mit 3 EL Zucker aufkochen, Pulver einrühren und noch zwei, drei Minuten über dem Herd durchrühren) und ihn heiß in die Tarte gießen. Die Erdbeeren gefächert schneiden (ca. 2 mm dünn) und von außen beginnend auf der Tarte verteilen. Tortenglasur (man braucht aber nicht eine ganze Pkg.!) nach Anleitung zubereiten und mit dem Pinsel von innen beginnend auf die Erdbeeren auftragen. 
Und fertig ist die G'schicht!