Mittwoch, 24. September 2014

Original Südtiroler Apfelstrudel | Strudel di mele


Mein Studienjahr in Südtirol hat mich geschmacklich natürlich nicht kalt gelassen – vom Schüttelbrot und dem südtirolesischen Lagrein bis hin zu den "Keschtn" wurde alles verkostet. Und obwohl ich Österreicherin bin und damit eine große Verfechterin des k. u. k. Apfelstrudels aus hauchdünnem Strudelteig – so wie ihn schon Kaiser Franz Josef gegessen hat – hat es der namensgleiche Bruder, der rustikaler, knuspriger, vollmundiger und, man darf es ruhig zugeben, einfacher zuzubereiten ist, mitlerweile auf meine Liste der Lieblingsbäckereien geschafft. Inspiriert, es den Südtirolern gleich zu tun und den Studel nicht nur in der Brixner Dorfkonditorei zu kaufen, sondern auch selbst zu backen, wurde ich von folgendem Video, das sicher auch dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt: 
https://www.youtube.com/watch?v=ZHzAdLx39Ew (Video = gleichzeitig auch praktische Rezeptanleitung :)
Ein original Südtiroler Apfelstrudel enthält übrigens unbedingt Pinienkerne (Pignoli), Rosinen (Sultaninen) und natürlich echte südtiroler Äpfel (aber keine Sorge, die Vorarlberger sind genauso gut)!

Also dann – alles auf Anfang!






Für 8 hungrige, süße Mäuler:

Mürbteig
125 g kalte Butter
250 g Mehl
100 g Zucker (Staub- oder Feinkristall ist egal)
1 Pkg. Vanillezucker
abgeriebene Schale 1 Bio-Zitrone (ganz wichtig für's Aroma!)
1 EL kalte Milch
1 glückliches Ei
1 EL Backpulver (= ca. 1 TL)
Prise Salz

Füllung
600 g Äpfel (= ca. 4 große oder 5 kleine Äpfel)
Zucker (soviel, wie man mag – bspw. 50 g)
20 g Pinienkerne
40 g Rosinen
ordentlicher Schuss Rum
Saft einer Zitrone
etwas gemahlener Zimt

1 Ei zum Bestreichen


Butter grob zerkleinern und zusammen mit dem Mehl, Zucker, Vanillezucker, dem Salz und dem gesiebten Backpulver "abbröseln". Wenn sich alle Zutaten zu Bröseln geformt haben, das Ei und etwas Milch zugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. In Frischhaltefolie wickeln und 1/2 Stunde im Kühlschrank rasten lassen. 
Inzwischen Äpfel schälen, vom Kerngehäuse befreien und in kleine Stücke schneiden. Zusammen mit den Rosinen und den Pinienkernen in eine große Schüssel geben, Rum, Zucker, Zitronensaft und Zimt zugeben und alles schön mischen. 
Den erkalteten Mürbteig auf einem Backpapier zu einem Rechteck (40x20 cm.) dünn ausrollen. Das mit dem Mürbteig belegte Backpapier auf ein Backblech geben und die Apfelfülle im ersten Drittel länglich verteilen. Den Teig einschlagen (Wichtig: auch die Enden, damit der Saft nicht ausrinnt!), mit einem verquirlten Teig bestreichen und bei 180° C Ober- Unterhitze ca. 30 Minuten backen. 
Vor dem Servieren mit Staubzucker bestauben! 
Dazu passt übrigens am besten ganz klassisch Vanillesauce oder Schlagobers...


(aufgrund der "Rosinenunverträglichkeit" meiner Verwandtschaft wurden bei abgebildetem Strudel die Rosinen ausnahmseise ausgespart)








Samstag, 20. September 2014

Eine aromatisch-saftige Apfeltorte


Heute gibt's wieder einmal ein spätsommerlich-herbstliches Rezept :) Das Dornbirner Ried bietet derzeit die säuerlich guten Äpfel an, die ideal zum Backen sind – man muss sie nur vom Boden seines Apfelbäumchens klauben, oder, wer es gemütlicher mag, sie am Wochenmarkt erstehen. Damit das Ganze dann noch cremiger und leckerer wird, erhalten die Äpfel diesmal einen saftigen Puddingboden, auf dem sie ihr volles Aroma entfalten können!



Für eine Springform mit 32 cm. Durchmesser: 

150 g kalte Butter
450 g glattes Mehl
150 g Zucker
Prise Salz
etwas eiskaltes Wasser

1 kg säuerliche Apfel (bspw. "Boskop") – entspricht ca. 6 großen Äpfeln
1 Pkg. Vanillepuddingpulver
1/2 l Milch
6 EL Zucker
etwas Rum
Zimt
Saft einer Zitrone

Das Mehl mit der Butter, dem Zucker und dem Salz schnell "abreiben", bis cornflakesartige Brösel entstehen (die Verarbeitung sollte rasch geschehen, damit die Butter nicht ranzig wird!). Mit etwas kalten Wasser anreichern, bis die Brösel zusammenhalten und ein glatter Teig entsteht. In Klarsichtfolie schlagen und eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen. Inzwischen die Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen, vierteln und in kleine Stücke schneiden. Einen Schuss Rum, Zimt und 3 EL Zucker zu den Äpfeln geben und alles durchmischen. Für den Pudding das Pulver mit etwas kalter Milch glattrühren und in die aufgekochte, mit Zucker gesüßte Milch rühren. Unter ständigem Rühren 3 Minuten weiterköcheln lassen. 
Anschließend den Mürbteig dünn ausrollen und den Boden der befetteten und bemehlten Kuchenform damit einkleiden. Für den Rand eine lange Wurst rollen und entlang des Kuchenformrandes andrücken. Mit einer Gabel einstechen und zuerst den Pudding, dann die Äpfel darauf verteilen. 
Aus dem restlichen Mürbteig dünne Rollen formen und gitterartig auf die Äpfel legen. 
Den Kuchen bei 180° C ca. 1 Stunde auf mittlerer Schiene backen (Dauer variiert nach Backrohr!). 











Donnerstag, 4. September 2014

Cremiger Topfen-Birnenkuchen


Dieser Kuchen weicht ausnahmsweise von meiner Linie ab. Ich versuche immer möglichst wenig Fett und Zucker in den Rezepten zu verwenden, aber beim herrlich cremigen Birnen-Topfenkuchen ist das leider nur mit Einschränkung möglich (deshalb schmeckt er hald auch so gut!). Also alle Naschkatzen aufgepasst: Nehmt ihr ein paar Kalorien mehr in Kauf und zaubert diesen einfachen Kuchen für eure Liebsten, die es euch mit Sicherheit verdanken werden!



Zutaten für eine Springform mit 32 cm. Durchmesser: 
300 g Mehl, glatt
100 g Zucker
100 g Butter
Prise salz
etwas eiskaltes Wasser

600 g Topfen (so ca. 3 Pkg.)
1 Pkg. Vanillepuddingpulver
2 EL Maizena
100 g Zucker
1/2 l Milch
1/4 Tasse Öl
3 Eigelb
Saft und Schale einer unbehandelten Zitrone
1 große Dose Birnen
3 Eiweiß
100 g Zucker

Aus dem Mehl, Zucker, Salz und Butter einen Mürbteig herstellen. Dafür alle Trockenzutaten zusammen "abbröseln". Nach und nach etwas kaltes Wasser beigeben, bis die Brösel gut zusammenhalten und ein schöner Teig entsteht, der sich vom Schüsselrand löst. In Klarsichtfolie einschlagen und für eine halbe Stunde kalt stellen. 


Für die Fülle alle Zutaten miteinander vermixen und anschließend vorsichtig die Milch unterrühren (Achtung: kann etwas spritzen!). 


Teig dünn ausrollen und die geölte und bemehlte Kuchenform damit bekleiden. Für den Rand eine Teigrolle formen und diese dann am Kuchenformrand hochdrücken. Anschließend den Teig mit einer Gabel einstechen. 


Die halbierten Birnen darauf verteilen und die Fülle darübergießen (langsam, da sonst die Birnen aufschwimmen). Den Kuchen bei 180 °C auf mittlerer Schiene ca. 60 Minuten backen (bis Rand und Fülle oben etwas braun sind). Anschließend herausnehmen, Eiweiß mit Zucker schön fest schlagen und diese Baisermasse dann auf dem Kuchen verteilen. Jetzt kommt alles nochmal für 15 Minuten ins Rohr.






Dienstag, 2. September 2014

Vuoi assaggiarmi?


Pizza Rotola (dt. "Pizzarolle") lautet die neue Erfindnung, an der sich dringend jeder versuchen sollte, der einen gemütlichen Abend mit Freunden und mit viel Wein plant. Die Idee der eingerollten Pizza ist aus einer Probierlaune heraus entstanden, denn immer nur Pizza – so, wie man sie kennt, kann ja irgendwann einmal langweilig werden :) Und so rollte ich die belegte Pizza vor dem Backen einfach zu einer Rolle ein, die dann im Ofen gebacken und noch lauwarm wie Brot aufgeschnitten wurde. Das Ergebnis war ein herrlich reich gefülltes Weißbrot, dem niemand widerstehen kann!





Zutaten für eine große Pizzarolle: 

500 g Mehl
1 Pkg. Trockenhefe
1 EL Salz
1 TL Zucker
1 Spritzer Olivenöl
ca. 280 ml lauwarmes Wasser

1 Mozzarella
Champignons
Zucchini
pürierte Tomaten (im Glas zu kaufen)
Basilikumblätter
Salz, Pfeffer
etc. 

Für den Pizzateig alle Trockenzutaten miteinander vermischen, das Öl und nach und nach das lauwarme Wasser beigeben. So viel Wasser zufügen, bis ein geschmeidiger Teig entsteht, der sich vom Schüsselrand löst! Kurz durchkneten und ca. eine Stunde zugedeckt und mit Mehl besträut an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat. 

Das Gemüse in hauchdünne Scheiben aufschneiden. Das Tomatenpürree mit Salz, Pfeffer und etwas Origano, Basilikum,... anreichern. 
Den Teig nochmals durchkneten und auf einer bemehlten Arbeitsfläche 1 cm dünn zu einem Rechteck auswalken. Die Tomatensauce darauf streichen, mit dem Gemüse und dem Mozzarella belegen und anschließend einrollen. 
Im Rohr bei ca. 180 °C Ober- Unterhitze ca. 50 Minuten backen. Lieber zu lange als zu kurz im Ofen lassen – die Rolle ist sehr dick und sollte gut durchgebacken sein! 

Buon appetito!