Mittwoch, 16. Juli 2014

Ein kleines Märchen...


Prolog

Es war einmal eine Königin, die hatte ein Töchterlein, das war so weiss wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz und ward darum Schneewittchen genannt.

Die von den Gebrüder Grimm beschriebene Schönheit Schneewittchens faszinierte nicht nur den Prinzen, der sie später einmal heiraten sollte, sondern auch die sieben Zwerge. Nachdem Schneewittchen das kleine Zwergenhäuschen verlassen hatte, um dem Prinzen in sein Königreich zu folgen, buken die Zwerglein zum Andenken Schneewittchens wöchentlich eine Torte, die genauso schwarz wie ihr Haar, so weiß wie ihr schönes Gesicht und zugleich so rot wie ihre Lippen war. Sie benannten sie nach ihrem Schneewittchen und gaben das Rezept an ihre Nachfahren im Märchenwald weiter. Eines Tages soll auch Rotkäppchen ihrer Großmutter eine Schneewittchentorte bis in die Tiefen des Märchenwaldes bringen, doch das ist eine andere Geschichte. 
So wurde das alte, bewährte Rezept der Torte von Generation zu Generation weitergegeben – bis heute –  denn wer ein Stück von ihr kostet, der soll zur Schönsten im ganzen Land werden...

So schwarz wie Ebenholz (Der Tortenboden)
100 g Butter, handwarm
110 g Zucker
1 Pkg. Vanillezucker
1 Kaffeelöffel Zimt
4 Eier, getrennt
150 g Mohn
70 g gemahlene Haselnüsse
etwas Rum

So weiß wie Schnee (Die Creme)
250 ml Milch
500 g (Mager-)Topfen 
100 g Staubzucker
1 Pkg. Vanillezucker
7 Blatt Gelantine
2 Eier, getrennt
Schale und Saft einer Zitrone
250 ml Schlagobers

So rot wie Blut (Der Beerenspiegel)
350 g Himbeeren/gemischte Beeren (tiefgekühlt)
50 g Staubzucker
3 Blatt Gelantine

Backpapier in Tortenform (26 cm Durchmesser) einspannen und Backofen auf 180 °C vorheizen. 

Butter und Zuckersorten mit etwas Rum und Zimtpulver schaumig schlagen, Dotter nach und nach unterrühren. Das Eiklar mit einer Prise Salz steif schlagen und abwechselnd mit dem Mohn und den Nüssen unter die Dottermasse heben. In die Form füllen und ca. 40 min. backen. Danach auskühlen lassen. 

Gelantineblätter in ein kaltes Wasserbad schichten und 5 Minuten quellen lassen. Währenddessen die Milch aufkochen und vom Herd nehmen. Die ausgedrückte Gelantine einrühren und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Topfen mit Staubzucker, Vanillezucker, Zitronensaft und -schale vermixen und die Eidotter zugeben. Eiweiß sowie Schlagobers steif schlagen. Wenn die Milch etwas abgekühlt ist, zur Topfenmasse geben, Schlagobers unterrühren und zum Schluss den Eischnee unterheben. 

Den Tortenboden auf einer schönen Tortenplatte platzieren und einen Tortenring darumlegen. Die Topfenmasse auf den Boden in den Tortenring gießen und für einige Stunden in den Kühlschrank stellen. 

Für den Beerenspiegel die Gelantine einweichen. Die Beeren zusammen mit dem Zucker in einem Topf aufkochen und pürieren. Die ausgedrückte Gelantine in die heißen Beeren rühren und gleichmäßig auf die Topfenmasse der Torte gießen. Nochmals kalt stellen, bis der Beerenspiegel erstarrt ist. 

Mit einem spitzen Messer zwischen Tortenrand und -ring entlangfahren und die Torte so aus dem Ring heben. 





Dienstag, 15. Juli 2014

Omas Marillenkuchen


Man mag ihn, wie man ihn kennt. Und ich kenne ihn so – den Marillenkuchen: Außen knusprig, innen flaumig, mit saftigen Marillen bestückt, glasiert mit feiner Marillenmarmelade. So macht ihn meine Oma, bei der ich schon seit Jahren im Sommer zur nachmittäglichen "Jausn" mit einem  Marillenkuchen verwöhnt werde. Natürlich nur dann, wenn die Marillen auch was sind. Denn sind sie nix, "dann konnst den Marüllnkuchn vogessn", wie Oma im Niederösterreichischen meint.
Doch momentan kriegt man sie ja fast überall – also ran an den Herd, denn dieses Rezept ist nicht nur  vielversprechend gut, sondern auch "waschloanfoch"!

Übrigens: Anstelle der Marillen können in der Zwetschgenzeit auch Zwetschgen verwendet werden!


Für ein Blech (dünner Kuchen) oder eine Sprigform mit 30 cm Durchmesser:

1/8 l Öl
etwas Wasser
4 Eier, getrennt
100 g Zucker
¼ kg Mehl, griffig
½ Pkg. Backpulver
Marillenmarmelade
1 kg Marillen oder Zwetschgen


Eidotter mit Zucker schaumig schlagen, nach und nach Öl einrinnen lassen und mit etwas heißem Wasser verdünnen. Eiweiß mit der Prise Salz steif schlagen und zusammen mit dem gesiebten Backpulver und Mehl unter die Dottermasse heben.
Halbierte und entsteinte Marillen/Zwetschgen darauf verteilen und Zucker darübersträuen.
Bei 180 °C ca. 30 – 40 Minuten backen. 

Nach dem Backen die Marillen/Zwetschgen auf dem Kuchen mittels Pinsel mit Marillenmarmelade bestreichen, mit Staubzucker bestäuben und servieren! 

Tipp: Mit Schlagobers schmeckt der Kuchen fast nochmal so gut!

Montag, 7. Juli 2014

Marillenmarmelade


Wenn die französischen Marillen so fruchtig lecker sind wie in diesen Wochen, dann will man sie am liebsten für immer einsperren, um noch lange an ihnen Genuss zu finden. Die einfachste Variante dies zu tun ist, Zucker und Früchte miteinander zu vereinen und lufticht in Gläsern zu verschließen.
Dazu braucht man auch wirklich nur Zucker (kein Gelierzucker oder so – dadurch wird die Marmelade nämlich schön flüssig) und seine liebsten Marillen:


500 g weißer Zucker
1 kg entsteinte, schöne Marillen
Saft einer Zitrone
etwas Rum

Das Zuckerverhältnis 1:2 macht die Marmelade fruchtig und natürlich. Wer es süßer will, einfach mehr Zucker verwenden. Wer die Marmelade lieber fester mag, der verwende anstelle des Normalkristallzuckers einfach "Gelierzucker 1:1".

Die Marillen mit dem Zucker in einem größeren Kochtopf vermischen und mit dem Zitronensaft übergießen. Ich gebe auch immer noch einen Schuss Rum hinzu. Alles aufkochen und wenn die Früchte weich werden pürieren. Abwarten, bis das Früchtegemisch klar wird und sich ein Schaum bildet. Diesen abschöpfen und die kochende Marmelade mithilfe eines sauberen Schnabelgefäßes in saubere, mit kochendem Wasser ausgespülte Einkochgläser füllen. Deckel drauf, Gläser auf den Kopf stellen und erkalten lassen.